Sehenswürdigkeiten in Hamburg
Reisebericht und Infos zur Hafenstadt im Norden Deutschlands

Die Speicherstadt - einige Tipps

Foto aus der Speicherstadt in HamburgBild von der Speicherstadt in Hamburg

Anlässlich der Gründung des Deutschen Reiches anno 1871 erhielt Hamburg den Status eines Bundesstaates. Um das 1881 getroffene Zollanschlussabkommen zu erfüllen, benötigte Hamburg eine Speichermöglichkeit, die keinem deutschen Zollgebiet angehörte und Freihafen blieb. Denn nur so war gewährleistet, dass Hamburgs Kaufleute ihre Importwaren zollfrei lagern konnten.

Die Speicherstadt als riesiger Lagerhauskomplex

Die einstigen Elbinseln Wandrahm und Kehrwieder wurden ab 1883 bei der Bebauung der Speicherstadt einbezogen. Die bestehenden Wohnviertel mussten alle weichen und so waren insgesamt 20.000 Menschen zur Umsiedlung gezwungen. Das erste Teilstück des Freihafens war im Jahre 1888 errichtet. Insgesamt sechs Fleete durchziehen den gesamten Bezirk. Die Speicherstadt Hamburg beinhaltet den weltgrößten Lagerhauskomplex auf Eichenpfählen. Die alten Lagerhäuser stehen auf Pfahlgründen, damit die schwere Belastung der Tragwerke der Gebäude auf tiefere, tragfähigere Bodenregionen verlagert wird. Seit dem 01.01.2004 zählt die Speicherstadt nicht mehr zum Hamburger Freihafen.

Die Architektur der Speicherstadt

Die Ziegelfassaden der bis zu 7 Stockwerken hohen Speicherblöcke präsentieren die Wilhelminische Backsteingotik mit integrierten Türmchen und eigenwilligen Giebeln aus der Gründerzeit. Die übereinanderliegenden Etagen eignen sich hervorragend zur Lagerung von Importgütern wie Kaffee, Tee, Gewürze, Tabak und mehr. Da sich zwischen den langgestreckten Gebäuden die Fleete befinden, sind die Lagerhäuser sowohl per Land als auch per Wasser erreichbar. Damit bei einer Sturmflut Schäden ausgeschlossen bleiben, befinden sich jeweils in der unteren Etage keine Waren. Diese Räumlichkeiten werden für die Versandabwicklung genutzt. Noch immer werden etliche Gebäude als Lager genutzt, andere beherbergen Museen.

Die Speicherstadt als Touristenattraktion

Auf kleinen Barkassen finden Rundfahrten auf den Fleeten der Speicherstadt statt. Sobald die Dämmerung einsetzt, werden die Lagerhäuser von unzähligen Scheinwerfern angestrahlt. Die Lichter auf den roten Backsteinen, in Verbindung mit den sich im Wasser spiegelnden Fassaden und den aromatischen Düften der gelagerten Güter, verbreiten eine einzigartige Atmosphäre, die sich kein Besucher Hamburgs entgehen lassen sollte.